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conrad trifft: TORSTEN NEELAND zum design-talk

Über gutes Design, Lieblingsmöbel und dazu echte Insider-Tipps für London und Hamburg:

conrad trifft:
TORSTEN NEELAND

Produkt-Design, Industrie-Design, Licht, Möbel, Werbung, Verpackung – mit vielen Bereichen des täglichen Lebens hat sich der Designer Torsten Neeland schon befasst. Nachdem der gebürtige Hamburger in der Hansestadt sein Industriedesign-Studium an der Kunsthochschule absolviert hatte, eröffnete er 1997 in London sein Büro für Industrial- and Interior-Design.
Seit Frühjahr 2021 lebt und arbeitet Neeland nun in beiden Städten. Für beSeaside gab er einen Blick in seinen Alltag.

0 TN Torsten Neeland Portrait Janathon Griggs

Torsten Neeland

Torsten Neeland (TN): Ich behaupte, dass der Konkurrenzdruck in London größer ist als in Hamburg. Dieser Druck setzt eine starke Kreativität frei. London ist als Stadt sehr inspirierend, weil es so international und vielschichtig ist. Durch die hohe Dichte an Menschen gibt es dann auch eine stärkere Präsenz, was Kreativität betrifft. Allerdings kann man in London lange nicht mehr so kostengünstig produzieren wie früher. Kaum eine der alten Holzwerkstätten im Eastend gibt es noch. Und verglichen damit kann man in Deutschland noch sehr gut arbeiten und auch einfacher und zum Teil kostengünstiger Dinge realisieren. Dadurch eröffnen sich auf eine andere Art und Weise viele Möglichkeiten.
Es kommt immer darauf an, was man aus den Dingen macht.

“Als Designer
lebst Du
& arbeitest Du
in London
und Hamburg.
Gibt es in den Städten Unterschiede
der Kreativität
in der Branche?”

“Was ist für Dich Design,
gutes Design?”

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Likewise Club Chair (für FAMEG)


TN: Design kann dazu beitragen,

unsere Lebensqualität als auch die Lebensbedingungen zu verbessern.
Egal, ob es sich hierbei um einen Kartoffelschäler handelt, der gut in der Hand liegt und keine eckigen Kanten hat. Oder ein gut ausgeleuchteter Raum in einem Restaurant, in dem man sich lange aufhalten möchte.
Design kann das Alltägliche zelebrieren und außergewöhnlich machen. Ich bin kein Freund von Dogmen.

TN: Design ist oft recht teuer, weil besondere Produkte oft in kleinen Auflagen produziert werden. Zudem werden im hochpreisigen Segment auch wertige Materialien eingesetzt, denkt man an Bronze, Glas, Marmor.

“Warum ist gutes Design oft recht teuer?”

“Bedeutet gutes Design auch gute Qualität?”

TN: Ja, denn schlechte Qualität bedeutet für mich, dass Objekte dann oft im Müll landen. Aber ich tue mich auch schwer mit der Frage, denn für mich gibt es eigentlich kein gutes Design, denn bedeutet es nicht auch, es gibt schlechtes Design? Das klingt für mich zu dogmatisch. Anders leben, anders wohnen hat auch seine Berechtigung. Plüsch, Samt, Kitsch oder eine afrikanische Plastik können in einer Einrichtung für viel Dynamik sorgen. Aber auch Materialien, wie etwa Stahl, Kupfer, Rost oder Messing, wie sie der Innenarchitekt Peter Preller, für den ich mal arbeitete, in den 1980er-Jahren schon kombinierte, sorgen für viel Aufmerksamkeit bei der Raumgestaltung.

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Ausstellungsfoto: Torsten Neeland bei ‘Matter Urban Market’ / Hamburg  (November 2021)

TN: Rei Kawakubo, Enzo Mari,
Jasper Morrison, Ingo Maurer,
Gerrit Rietveld

“Welche Designer schätzt Du besonders?”

“Design und Nachhaltigkeit?
Verändert das Thema ‘Ressourcen’ Deine Arbeit?”


TN: Diese Bereiche fließen
in den Berufsalltag hinein. Jedoch gibt es noch sehr viel Entwicklungsarbeit zu leisten. Es war z.B. nicht einfach, einen Hersteller zu finden, welcher für mich Möbel aus Abfall fertigt. Es ist auch ein Paradox, dass recycelte Produkte nicht unbedingt günstiger sind.

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Salatbesteck aus Silber für Jarosinski & Vaugoin

Eine der ältesten noch bestehenden Wiener Silbermanufakturen

TN: Vorgaben von Auftraggebern sind immer sehr unterschiedlich und sollten mit einbezogen werden. Sie vereinfachen auch die Arbeit, weil Vorgaben einen Rahmen bilden. Nur die Kunst ist grenzenlos. Diese festen Vorstellungen führen zum Teil auch dazu, dass große Anbieter eigene Designer haben, in der Branche redet man auch von „Inhouse-Design“. Da werden dann Entwürfe und Produkte ja nach Abfrage angepasst bzw. in ihrer Palette erweitert. Denn wie in der Mode, muss auch in der Wohnbranche immer etwas neues kommen.
Es wird alles kurzlebiger, schade.

“Haben Auftraggeber feste Vorstellungen, geben sie viele Vorgaben?”

“Noch eine Frage zum Trend: Wie spürt man als Designer Trends auf?”

TN: Ich stelle mir diese Frage nicht unbedingt, weil mich kurzlebige Trends nicht sonderlich interessieren. Natürlich ist es notwendig, einen Überblick über den Markt zu erhalten. Viel wichtiger als nur rein formale Lösungen werden in Zukunft aber Herangehensweisen werden. Dabei tauchen Inhalte und Fragen auf.

5 TN Cocoon Thermos MAGAZIN®

Cocoon Thermosflasche für Magazin

TN: Ich habe in letzter Zeit einige Projekte in Ultramarinblau gesehen. Strömungen dürfen weiterhin parallel nebeneinander existieren. Die Dinge bleiben in Veränderung und ich behaupte, dass es in diesen schwierigen Zeiten wieder eine Rückkehr zur Einfachheit gibt.
Viele recycelte Materialien bieten eine eigene und neue Optik und Haptik.

“Kannst Du uns schon mögliche nächste Trends nennen? Material, Farbe, Formen?”

“Hast Du Lieblingsfarben?”

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CUT table lamp

Der Klassiker – Tischleuchte CUT für ANTA

TN: Ich liebe Taupe, Greige, Ecru und die Nichtfarbe Schwarz.

Ich würde sehr gerne einen Schrank von Enzo Mari besitzen. Der Schrank ist aus der Autoprogettazione-Kollektion. Dabei handelt es sich um ein Projekt zur Herstellung von leicht zu montierenden Möbeln aus groben Brettern und Nägeln. Man kann diesen Schrank auch bei Cucula (www.cucula.org) kaufen oder selber bauen. Cucula ist ein Flüchtlingsprojekt. Enzo Mari gehört zu den Pionieren der Open Source Idee. Dabei geht es um offene Quellen und Ideen, die für alle ohne Honorierung zugänglich sind.

“Deine Lieblingsobjekte oder gibt es ein Möbel, das Du gerne noch hättest?”

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Yohji Yamamto / Fashion Retail / London

Image by Heiko Prigge

“Ein Tag in LONDON,
was soll man sehen?”

TN: Frühstück oder Brunch / East London

Home – Boundary London, www.leilasshop.co.uk

Schönes Produktdesign findet man in East London im Jasper Morrison Shop, www.jaspermorrisonshop.com

Und zum Lunch dann in die Rochelle Canteen, Events and Catering – Arnold & Henderson (versteckt im Hinterhof), www.arnoldandhenderson.com

Oder man bucht gleich eine Food Tour unter www.eatingeurope.com und wird in jeder der angesteuerten Pubs und Restaurants entlang der Tour versorgt.

Zeitgenössische Galerien in East London, Maureen Paley www.maureenpaley.com

Immer gute Ausstellungen gibt es im Barbican, www.barbican.org.uk

High Fashion / Haymarket / COMME des GARCONS, www.london.doverstreetmarket.com

TN: Frühstück oder Brunch bei Mutterland, www.mutterland.de

Die Galerien Holger Priess, www.holgerpriess.com ,
Becker www.galeriebecker.de
Conradi www.galerie-conradi.de ,
Produzentengalerie www.produzentengalerie.com

Das Restaurant Marinehof, www.marinehof.de

Ein wunderbares Teegeschäft befindet sich im Wasserschloss, www.wasserschloss.de

Bester Zeitschriften-Shop in Hamburg für Design ist GUDBERG NERGER, www.gudbergnerger.com

Abends isst man sehr gut im Nil, ein Klassiker, www.restaurant-nil.de

Und ein tolles Geschäft ist der Concept Store Matter Urban Market in der Schlankreye,www.matter-shop.com

Und natürlich sind die Hamburger Kunsthalle und die Galerie der Gegenwart immer einen Besuch wert, www.hamburger-kunsthalle.de

“Und ein Tag
in HAMBURG,
was ist Deine Empfehlung
für Besuch?”

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Torsten Neeland & Conrad Bauer-Schlichtegroll

Das Treffen mit lebendigem Austausch / Hamburg / Dez. 2021

/ Autor & Interview: Conrad Bauer-Schlichtegroll / Hamburg, Dezember 2021
/ Fotos: Torsten Neeland, Conrad Bauer-Schlichtegroll, Christof Kroczek/beSeaside

Kontakt

Torsten Neeland
Industrial and Interior Design

87 Bannockburn Road
London SE18 1ER
England (GB)
Mobile 0044 (0) 7932 74 66 74

Brahmsallee 19
20144 Hamburg
Germany
Telephone 0049 (040) 987 697 16
Mobile 0049 (0) 174 5651824

Instagram:@torstenneeland
www.torstenneeland.com

0 TN Cubico Umbra Kopie

Cubiko Umbra
Multifunktionale Wandgarderobe
für UMBRA, Canada

Conrad Bild Kopie

Über den Autor

Conrad Bauer-Schlichtegroll, oder: Vom Möbel bis zum Möbel.

“Denn nach dem Abitur machte ich zunächst eine Tischlerlehre als Vorbereitung für das Innenarchitekturstudium. Es folgten spannende Jahre der Tätigkeit im Objekt- und Privatbereich, in Hamburg, Hannover und New York.

Zurück in Deutschland wurde ich durch Zufall freier Mitarbeiter beim Hamburger Abendblatt, ein paar Jahre später dann Redakteur der Zeitung und auch der Berliner Morgenpost.

Meine Themen in beiden Zeitungen?
Immobilien, Wohnen, Einrichtung, Möbel.”

Mit “conrad trifft: _ _ _ ”  widmen wir uns dem Design und seiner Rolle für unseren Alltag und unser Leben; dazu interviewt der Journalist Conrad Bauer-Schlichtegroll interessante Gestalter & Macher der (Hamburger) Design-Branche.

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BeSeaside CK Produkt & Serviceentwicklung, Inhaber: Christof Kroczek (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl:
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